Im Zulassungsverfahren für das Pestizid Glyphosat hat eine Behörde wichtige Passagen ohne Quellenangabe aus dem Antrag der Hersteller kopiert, wie die Berliner Tageszeitung taz berichtet. Das staatliche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat mehrere Seiten seines Gutachtens über das Pestizid Glyphosat von den Herstellern abgeschrieben, was dann offenbar wiederum ohne weitere Prüfung von der zuständige EU-Behörde übernommen wurde, wie einige Medien die Tage davor berichteten.
Die ZDF-Nachrichtensendung „Heute“ meldete, dass die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (Efsa) der italienische Zeitung „La Stampa“ und der britische „Guardian“. zufolge teilweise die Argumentation des Herstellers Monsanto übernommen habe. Es gehe um rund hundert Seiten des 4.300 Seiten umfassenden Schlussberichts der Efsa aus dem Jahr 2015, und zwar um die „umstrittensten Kapitel“, wie diese berichteten.
Glyphosat wird auf einem großen Teil der landwirtschaftlichen Flächen eingesetzt, hat wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge wesentlichen Anteil am Rückgang der biologischen Vielfalt und steht im Verdacht krebserregend zu sein. Die EU will das Mittel dennoch weiter zulassen – und beruft sich auf diesen eigens erstellten Bericht.
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