Demographischer Wandel

Unter dem Begriff „Demographischer Wandel“ verbergen sich mehrere Aspekte einer sich wandelnden Gesellschaft: Die Bevölkerungszahl sinkt, besonders im ländlichen Raum, die Menschen werden älter, der Anteil der Jüngeren wird kleiner, der Anteil der Menschen mit Immigrationshintergrund größer. Insbesondere der seit Beginn der kriegerischen Konflikte u.a in Afghanistan, Irak, Syrien, Eritrea seit  Mitte der 2000er Jahre ansteigenden Zahl von Flüchtlingen und seit etwa 2013 massiv, verändert sich auch die Frage der Integration von Migranten.

Darauf die richtigen Antworten in der Bereitstellung der kommunalen Infrastruktur zu finden, ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben der Kommunalpolitik. Die Gemeinde Lahntal arbeitete einige Zeit in Interkommunaler Zusammenarbeit mit den Kommunen des Nordkreises an dem wichtigen Zukunftsthema, wie die Kommunen dem demografischen Wandel begegnen können. In den Arbeitsgruppen arbeiteten alle gesellschaftliche Gruppen mit. Leider ist diese Form der Bürgerbeteiligung mittlerweile beendet.

Modell „Krafts Hof“

Ein beispielhaftes über die Kreisgrenzen hinaus bekanntes Angebot, das im Frühjahr 2010 eröffnet wurde, ist der „Generationen-Treffpunkt Krafts Hof„, eine offene Begegnungsstätte, die die bestehende Pflegeeinrichtung durch vielfältige Angebote der Begegnung ergänzt. Hierzu gehören auch Bildungsangebote für die Generation 50+ (s. Bildung), aber genauso gutbesuchte Angebote für Kinder, wie das Bilderbuchkino, die Kinderküche und die sprachliche Früherziehung und nicht zuletzt findet in den Räumen der islamische Kulturunterricht statt. Mehr dazu  unter www.krafts-hof.de

Soziale Teilhabe

Für uns Grüne ist es ein wichtiger Grundatz, dass in jedem Alter eine soziale, kulturelle und wirtschaftliche Teilhabe gewährleistet sein muss. Selbstbestimmtes Leben muss auch älteren Menschen möglich sein. Hierfür ist eine rechtzeitige und umfassende Beratung, vor allem aber die Schaffung und Erhaltung einer für alte Menschen erreichbaren Infrastruktur nötig. Dazu gehören Beratungseinrichtungen und Anlaufstellen, ebenso die Möglichkeit, eine angemessene Wohnform zu finden. Die Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner müssen dabei im Vordergrund stehen.

Wir wollen, dass die Menschen in ihrem angestammten Umfeld bleiben können. Die Selbstversorgung muss durch kurze Wege und eine gute pflegerische Versorgung sichergestellt werden. Ein wesentlicher Beitrag hierzu sollte die Stärkung des selbständigen Wohnens mit niederschwelligen Betreuungsangeboten und einer Versorgungssicherheit bieten, die im Verhältnis zu der Unterbringung von älteren und pflegebedürftigen Menschen in Wohn- und Pflegeheimen erhebliche Vorteile bei der Wohn- und Lebensqualität bietet.

Zum Einem wird hiermit den Bedürfnissen der Menschen nach einem selbstbestimmten Wohnen im Alter Rechnung getragen. Zum Anderem kann – wie eine Studie zum Kostenvergleich von ambulanten und stationären Wohn- und Pflegeformen feststellt -, bei etwa gleichem Mitteleinsatz im ambulanten Wohnen erheblich mehr Pflege-, Unterstützung und Begleitung für eine pflegebedürftige Person geboten werden. Hier sind vorstellbar Altenwohnungen, Mehr-Generationen-Häuser, Hausgemeinschaften oder auch kleinere Heime in der Nachbarschaft zu errichten.

Dafür arbeite ich auch im Kreis mit in der AG Altenhilfe, in der seniorenpolitische Leitlinien für den Landkreis erarbeitet werden. Doch ein Ziel ist für mich nicht nachvollziehbar, warum ein bestehender arbeitsfähig und -williger Kreisseniorenrat, der in den Kreisgremien beratend mitarbeitet, durch ein gewähltes Parlament ersetzt werden muss. Diese mit hohen Kosten verbundene sicherlich bei entsprechender Wahlbeteiligung demokratische Aufwertung betrifft ja nun keine gesellschaftliche Gruppe, die nicht oder schlecht in den bisherigen Gremien vertreten ist, wie es bei Kindern und Jugendlichen, bei Ausländern und Behinderten der Fall ist. Nun kam es bei der Wahl wie es kommen musste: Eine dempkraische Bestätigung erfolgte mangels Kandifdaten und mangels Wähler nicht. In den meisten Kommunen gab es keine Wahl und keine Wähler.

Zeit für Veränderung

Es ist Zeit für Veränderung: Selbstbestimmt und würdevoll leben im Alter – bezogen auf Lebens- und Wohnformen ist unser Hauptziel.
Wir müssen unsere älteren Bürgerinnen und Bürger stärker in das kommunale Geschehen integrieren.

Wir wollen für Senioren in Lahntal erreichen:

  • Die Förderung von neuen Wohnformen für “Jung und Alt”.
  • Angebote zur Qualifizierung und Entlastung pflegender Angehöriger auszubauen (z.B. Seminare für pflegende Angehörige zur Erleichterung ihrer Arbeit).
  • Die Umsetzung von Anregungen der Arbeitsgruppen über die Folgen des demografischen Wandels im Nordkreis .
  • Konzepte für zielgerichtete Hilfen für ältere Migrantinnen und Migranten.