Die Geschichtslosigkeit Höckes

Gerne beschwört der Geschichtslehrer Höcke das Deutschtum und 1000 Jahre Deutschland. Otto der Große ist dabei sein Vorbild. Doch dabei ist seine Geschichtsdeutung nur eine Fiktion. In kurzer Form:

Otto der Erste war ein ostfränkischer und italienischer König aus sächsischem Haus mit einer angelsächsischen Frau, die Magdeburg als Morgengabe in die Ehe brachte. Seine griechisch-armänische Schwiegertochter ist die Mutter von Otto III. Er war siegreich über die Ungarn und bei der gewaltsamen Christianisierung der Slawen, eingeschlossen der Mecklenburger, Pommern und noch so einiger Sachsen.

Sein nach der Kaiserkrönung durch den Papst getragener Titel „Romanum Imperator“, in deutsch gerne als römisch-deutscher Kaiser bezeichnet, hat nichts mit einem deutschen Nationalstaat zu tun, nur damit, dass die Könige des Ostfrankenreichs sich gerne als Nachfolger der römischen Cäsaren sahen und den Religionsimport aus dem Westsemitischen – nach dem Judentum und vor dem Islam aus der gleichen Region – als Machtinstrument einsetzten.

Eine Morgengabe ist der geschichtliche Grund, warum Magdeburg 1000 Jahre deutsch oder besser ostfränkisch und nicht mehr angelsächsisch ist. Magdeburg wurde erst nach einer jahrzehntelangen, brutalen, blutigen Eroberungspolitik  der ostfränkischen Herrscher, mit den Ottonen aus sächsischem Haus, gegen slawische und magyarische Stämme „deutsch“. Aber auch deren Unterwerfung und Tribut konnte Otto den Großen nicht gnädig stimmen. Er ließ 955 an der Raxa hunderte slawische Männer köpfen, die sich längst ergeben hatten, als Zeichen für alle anderen Feinde seiner Herrschaft. Wenn Höcke diesen Massenmord an Fremde als die Geburtsstunde des Deutschtums mit seinen Reden beschwört, ja dann steht er tatsächlich in Tradition mit einem Otto den Großen.

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