1000 Jahre

Bei so manchen Aussagen deutscher Populisten und Nationalisten muss sich jeder aufgeklärte Bürger verwundert die Augen reiben. Was denken und meinen Gauland, Höcke und Co., wenn sie in 1.000 Jahre deutsche Geschichte zurückgehen? Insbesondere wenn wie jüngst Gauland diesen Zeitraum in Verhältnis zum Dritten Reich von 33-45 setzt.

Der Nationalstaatsgedanke ist jung und beginnt mit der Aufklärung etwa Anfang des 19. Jhdts. Das Frankenreich Karls des Großen zu alt und umfasst alle Völker halb Mitteleuropas. Doch auch die folgende König- und Kaiserreiche haben so gut wie nichts mit einer deutschen Nation zu tun. Die vor rund 1000 Jahren als regnum francorum orientalium regierenden Ottonen und später die Staufer, lebten viel in Italien, waren gar dort geboren und u.a. mit Byzantinierinnen oder Normanninen verheiratet. Vor 1000 Jahren gehörte Preußen und das heutige Sachsen nicht zum Reich, dafür Lothringen, Burgund, Böhmen, Mähren, Kärnten und Italien. Es dauerte noch etwas bis die deutschen Wirtschaftsflüchtlinge u.a. Pruzzen, Pomoranen und andere Slawen erfogreich assimiliert haben.

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