Über 99% der EU-Bürger ist die Zeitumstellung egal!

Astronomische Uhr (Detail) am Heilbronner Rathaus - (C) Joachim Köhler, CC BY-SA 3.0
Astronomische Uhr (Detail) am Heilbronner Rathaus - (C) Joachim Köhler, CC BY-SA 3.0

4,5 der 512,6 Millionen Bürger der Europäischen Union haben an der Umfrage zu dem immer wieder an so bezeichneten emotionalen Thema teilgenommen. Ganz so wie in den Medien immer wieder kolportiert scheint das Thema die Menschen nicht zu bewegen. Selbst wenn die rund 400 Mio. Wahlberechtigten oder gar 42,6% aktiven Wähler zugrunde gelegt werden, sind es 97,4%, denen die Umfrage egal war.

Viele populäre Meinungen und selten fachliche Informationen wurden bei jedem Verstellen der Uhren und nun speziell zur EU-Umfrage in Radio-, Fernseh- und Zeitungsbeiträgen den Menschen präsentiert. Es ist wie beim Fußball oder Autofahren: Jeder kann und viele wollen hierbei mitreden, da sie ja auch die Uhren stellen. Selbsternannte und echte Experten verschiedenster Fachrichtungen erläuterten die Zusammenhänge in der Natur des Menschen mit dem Lauf der Uhr. Viele kratzten an der Oberfläche und wenige drangen in die Tiefe der Komplexität dieses Themas vor.

Doch die zentrale Frage: Was macht der Takt der Uhrzeit mit den unterschiedlichen Rhythmen der Menschen? Wie wirkt sich der starre Tagesrhythmus auf die Lebensprozesse aus, der so gar nicht zum sich ändernden Sonnenlauf der Jahreszeiten passt?

Darunter leiden tatsächlich viele Menschen, da die wenigsten eine starre innere Uhr haben, die das Heller- oder Dunklerwerden missachtet. Mit einem Abschaffen der Sommerzeit wird nichts besser nur eine kleine Anpassung an die Natur abgeschafft.

Mensch und Natur leiden darunter, dass nicht mehr Sonnenlauf und innere Uhr den Tagesrhythmus bestimmt, sondern ein starrer Zeiteinteilung. Seit der Industrialisierung und der Eisenbahn wird dem Menschen ein starrer, widernatürlicher Zeittakt vorgegeben.

Das zeitweilige Anpassen ist ein kleines Zugeständnis an die Änderung des Sonnenlaufs in den Jahreszeiten. Der starre Zeittakt wird dadurch nicht aufgehoben und es ist auch nicht zu erwarten, dass dies in unserer Leistungsgesellschaft in Schule und Beruf geschehen wird.

Also können wir uns nur selbst mit kleinen zeitlichen Überbrückungen von Sommer in den Winter und zurück helfen, um weiter langer Sommerabende auch ohne Sommermärchen zu genießen und im Winter nicht morgens in schwärzester Nacht raus zu müssen, um dann bspw. mit den Tieren zu kollidieren, die sich nach dem Tag-und-Nachtrhythmus zu kollidieren.

Das Jammern, die gesundheitlichen Belastungen, die Unfälle werden mit jedem anderen starren Takt nicht aufhören, sondern sich eben nur zeitlich verschieben.