Und dann?

Die tollklingenden einfachen permanent wiederholten „Lösungen der Flüchtlingskrise“ lauten vor allem: Zahl der Flüchtlinge reduzieren und Grenzen sichern und dicht machen.

Die Begrenzung von Flüchtlingen kann nur durch Beseitigung der Fluchtursachen erfolgen. Alles andere, vor allem das Grenzen sichern und dicht machen, ist nur ein Verschieben des Problems auf andere. Wir lassen keine rein, heißt sie stehen an der Österreichischen Grenze. Und wenn Österreich genauso vorgeht, dann verschiebt es sich bis nach Griechenland oder eben bis zur Türkei, in deren Flüchtlingscamps und denen in Jordanien, im Irak und im Libanon ein Vielfaches so lange ausharrt, bis die Hoffnungslosigkeit sie ins Meer treibt und jeden Tag Opfer fordert.

Und verschärfte Grenzkontrollen zeigen schon jetzt die Konsequenzen: Einschränkung der Reisefreiheit, insbesondere auch für Grenzpendler, sowie Einschränkungen für den Wirtschaftverkehr mit Milliarden an Kosten, mehr als uns die Flüchtlinge kosten. Die Forderungen von Seehofer und Co. sind daher reiner Populismus, ohne dass es irgendjemanden helfen würde.

Ein Ende der Destabilisierung des nahen Ostens, ein Ende von Waffenlieferungen in diese Region und ein Ende der wirtschaftliche Beziehungen bis der Hauptfinanzier des IS sich an konstruktiven Konfliktlösungen beteiligt, dies würde nachhaltig uns Lösungen näher bringen und den Menschen, die dort nicht weg sondern zurück wollen, eine Perspektive geben.