Wann streicht die CSU das „christlich“? 3. August 20153. August 2015 Der CSU-Chef Horst Seehofer betätigt sich als geistiger Brandstifter, spricht vom „massenhaften Asylmissbrauch“ um dann zu heucheln, dass nur wer davon spricht, das Erstarken der Rechten verhindere. Mit seinen scharfmachenden undifferenzierten Äußerungen richtet er sich klar gegen Roma und Sinti aus den Balkanländern, die dort ausgegrenzt der bitteren Armut aus den für sie errichteten Ghettos entfliehen. Just an diesem Tag des 2. August 2015 gedachten Angehörigen dieser Volksgruppen aus ganz Europa im ehemaligen Nazi-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau der Opfer des Völkermordes von Nationalsozialisten an bis zu 500.000 Roma und Sinti. Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, verwies dabei auf aktuelle Ereignisse: „Dass die öffentliche Debatte um sogenannte Armutsmigration in der Bundesrepublik allein auf dem Rücken unserer Minderheit ausgetragen wird und man die Frage nach den gesellschaftlichen Ursachen dabei völlig ausblendet, ist ebenso verlogen wie vor dem Hintergrund der Geschichte zynisch.“ Da wusste er noch nicht was Seehofer am gleichen Tag hierzu äußern wird. Rose machte deutlich, dass dies Geschichtsvergessenheit zeige und denen zuspiele, die den Holocaust leugnen: „In der Bundesrepublik, wo heute wieder Flüchtlingsheime in Flammen stehen, beobachten wir einen deutlichen Anstieg rechter Gewalttaten.“Christliche Gruppen engagieren sich in ganz Deutschland für die Flüchtlingshilfe, ganz im Sinne von Papst Franziskus, der u.a. mit seinem Besuch auf der Flüchtlingsinsel Lampedusa klar Position für alle „Armen und Bedrängten“ bezog. Auch in seiner Umweltenzyklika hat er noch einmal klar gestellt, dass die westlichen Nationen ein hohe Verantwortung tragen, da sie mit ihrem Handeln oftmals mit die Gründe für Armut und Kriege liefern. All die Wahrer der sogenannten christlich-abendländischen Kultur, die Humanisten und Christen, die sich derzeit für Flüchtlinge engagieren und den rechtsradikalen Brandstiftern entgegenstellen, können nur mit Abscheu von CSU-Chef Horst Seehofer distanzieren und verlangen, dass nun endlich das „christlich“ und am besten auch gleich das „sozial“ im Parteinamen entfernt wird.