Seit Jahren sind Fernsehsendungen erfolgreich, in denen Menschen vorgeführt werden. Angefangen hat es mit Talksendungen am Nachmittag, in denen möglichst private Beziehungsprobleme und Absonderlichkeiten von Menschen ausgebreitet wurden. In den USA hat dies teilweise bizarre Züge angenommen, die an Szenen aus dem Altertum oder dem Mittelater erinnern, in denen gesteinigt, an den Pranger gestellt oder Menschen in Körben aufgehängt wurden, die vermeindliche Verfehlungen begangen haben, sei es auch nur in den Kategorien der Zuschauer.
Natürlich liefen diese Methoden schon damals unter „Lebensberatung“. Es wurde gezeigt, wie man/frau sich zu verhalten habe. Neue Formate wie Gerichts-, Blockwart-Sendungen (Kontrolleure aller Art) o.ä. folgten den Talksendungen, die diese Ergötzungen noch subtiler als Beratung verpacken. Doch das allergrößte sind natürlich „Bauer sucht Frau“, „Schwiegermutter gesucht“ und „Germany´s next Topmodell“. Das Scheitern im Großformat und die Verlockung „Das wollt ihr doch auch!“, um dann die Mitwirkenden den Gaffern ausliefern, damit sie virtuelle Steine werfen, bis diese scheitern.
Der oder die Verbleibende in der Arena wird zum Superstar, Topmodell, verklärend mit Weichzeichner, Sternchen und Glitter geschmückt und in die größtmögliche Fallhöhe geboben, damit sie dann in der Welt des Boulevards möglichst hart aufschlagen. Leider haben diese Sendungen auch unsere mittelhessische Region nicht verschont. Zum zweiten Mal hat „Bauer sucht Frau“ einen geeigneten Kandifaten für dieses verwerfliche Spiel ausgemacht und zwar bei uns in Lahntal. Die OP spiel hervorragend mit, macht OP-Werbung für die Sendung in dem gewohnten Duktus dieses Vorführformats. Schön, dass wenigtens das samstägliche Schwesterformat „Mein Samstag“ in einem Interview mit Kalkofe und Rütten die Verwerflichkeit dieser Art von Sendungen, in denen Menschen voprgeführt werden, mit deutlich Worten benennt.
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